Kognitiv-therapeutische Übungen nach Perfetti

Diese Therapieform nutzt intensiv die Möglichkeiten, die das Zusammenspiel von Tastsinn (Oberflächen- und Tiefensensibilität) und Bewegung bietet, Ziel ist die Organisation bzw. Reorganisation des (geschädigten) Nervensystems. Aus den Informationen, die durch Berührung oder Bewegung der Extremitäten an das Gehirn geleitet werden (afferente Bahnen) kann eine immer besser angepasste Bewegung generiert und an die Extremitäten zur Ausführung geleitet werden (efferente Bahnen). Die betroffen Person ist dabei aufgefordert, ständig sensomotorische Hypothesen aufzustellen und zu überprüfen, die Reizverarbeitung wird so intensiviert, die Wahrnehmung sehr genau auf den Körper gelenkt.

Ich wende diese Technik gerne an, weil

  • weil das intensive Arbeiten am Spüren und Differenzieren auch bei nur geringen Bewegungsmöglichkeiten ein weites Spektrum an Wahrnehmen und Lernen eröffnet.
  • weil durch die erhöhte Konzentration und die oft kleinen Bewegungen der Muskeltonus positiv beeinflusst wird.
  • weil der Zusammenhang zwischen Spüren, Denken, Bewegen den Menschen in seiner Ganzheit anspricht.

Literatur

Perfetti Carlo: Der hemiplegische Patient. Kognitiv-therapeutische Übungen. Richard Pflaum Verlag GmbH & Co. DG, München, Bad Kissingen, Berlin, Düsseldorf, Heidelberg 1997

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